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Marina im Europahafen wird Realität

04.02.2010 09:30

Betreiber Wirdemann macht Nägel mit Köpfen

An Planungen und Ankündigungen hat es seit 2005 nicht gefehlt. Alle Projektverantwortlichen der Überseestadt wollten das maritime Flair einer Marina im Europahafen. Zuletzt sollte die öffentliche Marina im Oktober 2010 zur Feier der Wiedervereinigung in Bremen betriebsbereit sein. Die Wasser-Sportler im Raume Bremen wissen, dass daraus nichts wurde. Jetzt gibt es mit Jens Wirdemann einen kompetenten Betreiber für die Marina. Unser Gespräch mit ihm zeigt, dass endlich Dynamik und Momentum in dieses Projekt kommt.

In der Dezemberausgabe 2009 hatte der Sportschipper bereits über die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) zur maritimen Belebung des leeren Hafenbeckens in der boomenden Überseestadt berichtet. Nach Auskunft der WFB waren die Finanzmittel für die nötigen Investitionen in die Hafeninfrastruktur vorhanden, auch die EU hatte sich beteiligt. Das Jahr 2010 verging, ohne dass sich etwas entscheidendes tat. Der Sportschipper traf sich jetzt mit Jens Wirdemann, vielen auch bekannt als Inhaber einer Bootswerft und -lagerung an der Weser in Bremen. Man merkt Jens Wirdemann seine Begeisterung an, als er uns Einzelheiten zu diesem Projekt mitteilt, das die Wassersport- Landschaft an der Weser beleben wird. Er sagt:" Ich war immer fasziniert von Häfen in Städten wie Emden oder Groningen. Da legt der Skipper praktisch in der Innenstadt an und findet alles vor, was er für seinen Bedarf und zur Unterhaltung braucht. Die sich rasant entwickelnde Überseestadt in Bremen ist doch wie geschaffen für eine City Marina. Als einer der mit dem Wassersport an der Weser aufgewachsen ist, brauchte ich keine lange Bedenkzeit, um in dieses Projekt zu investieren."

Wir sitzen im "Hansen", direkt an der Flaniermeile vor dem künftigen Steg im Hafenbecken. An der Hafenmeile bis zum Landmarktower an der Einmündung zur Weser liegen wie an einer Perlenkette beliebte Restaurants, Coffeeshops, Bars und Läden von der exklusiven Weinhandlung, bis hin zum Bäcker, dem Friseur und Aldi, sowie diversen Firmen und Büros, um nur einige zu nennen. In Fußgängerentfernung findet man die "Anbiethalle" - Mittagstisch für jedermann. Hier haben früher die Hafenarbeiter ihre Pause gemacht, das Ambiente ist auch heute noch rustikal, die Preise volkstümlich.

Wirdemann baut seinen Laptop auf und erläutert die Planung. Ja, auch wenn draußen gerade der Februarwind durchs Hafenbecken pfeift, kann man sich gut vorstellen, wie es hier spätestens Anfang Mai 2011 real aussehen wird. "Die baulichen Maßnahmen werden Ende April soweit vorangetrieben sein, dass die ersten Schwimmstege an ihre Positionen gebracht werden können. An der gegenüberliegenden Kaimauer schwimmen sie schon. Wir beginnen mit einer Steglänge von 100 Metern, die beidseitig belegbar ist. Wir werden schrittweise nach Bedarf einmal um 36 Meter und ein zweites Mal um 40 Meter verlängern. Die dann verfügbare Gesamtlänge des Steges bietet dann Platz für ca. 60 bis 70 Boote," gibt Jens Wirdemann Einblick in seine Planung. Die Steganlage wird parallel zur Hafenmeile in etwa 25 Meter Abstand davon liegen. Die Stege bestehen aus Metallschwimmkörpern mit Holzauflage und sind 2 Meter breit. Auf der Anlage findet der Skipper ausreichend Strom - und Wasserentnahmestellen sowie solide Festmacherklampen vor. Die Steganlage wird im vorderen Bereich einen Anleger für die Personenschifffahrt haben. Wie sind denn die Sportbootliegeplätze gegen die ein - und austeigenden Passagiere abgesichert?

Jens Wirdemann nickt: " Ein wichtiger Punkt. Die Steganlage für Sportschiffe wird gegen den öffentlichen Teil durch ein Tor gesichert, das mittels Zahlenschloss und für die Dauerlieger mit dem eigenen Schlüssel zu öffnen ist. Über die gesamte Steganlage wird ein über einen Zugangscode nutzbares WLAN verfügbar sein. Ich denke auch daran, auf einem Gebäude an der gegenüberliegenden Spundwand eine Webcam zu installieren." In dem gegenwärtig im Umbau befindlichen Speicher I, und zwar im sogenannten Hartmannturm werden gerade hochwertige Sanitäranlagen, Duschen und ein Raum mit Waschmaschine und Trockner ausgebaut. Hier wird auch der Hafenmeister zu festgelegten Zeiten in seinem Büro anzutreffen sein. Das Ganze ist gerade einmal 50 Meter vom Anleger entfernt. Direkt daneben im Speicher I wird in Kürze das aus dem Stadtteil Walle bekannte Restaurant "El Mundo" eröffnen. Obwohl der Europahafen direkt mit der Straßenbahn oder dem Bus zu erreichen ist, muss der Ruhe suchende Skipper nächtlichen Verkehrslärm nicht fürchten. Durch den Überseepark gelangen der Skipper und seine Crew in kürzester Zeit zur Schlachte und damit zur Bremer Innenstadt.

Text: Werner Deutsch (für den Sportschipper)

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